Die interessantesten Aussagen von der Trends in Automotive Logistics (TAL 2023)

Tereza Čechová Aimtec
31. 5. 2023 | 5 Minuten Lesen

Wie lässt sich KI in der Logistik einsetzen? Ist ein ökologischer Ansatz tatsächlich unumgänglich? Welchen Weg bei der Digitalisierung wählen die Leader in der Automobilbranche? Auf der Konferenz Trends in Automotive Logistics (TAL 2023) klangen zahlreiche Erfahrungen, Tipps und Äußerungen an, die vielen der fast 400 Teilnehmer im Gedächtnis haften geblieben sind. Kein Wunder, das Thema dieses Jahrgangs lautete nämlich: „Behind the Scenes at a Digital Factory“. Lesen Sie unsere Auswahl der interessantesten Aussagen über digitale Transformation, Automatisierung, aber auch Änderungsmanagement und grüne Logistik.

Wir haben keine Zeit zu verlieren bzw. der erste Schritt zur Veränderung

„Globalisierung ist für die Mehrheit der Weltbevölkerung von Vorteil, wir haben das System der globalen Lieferketten aber zu sehr optimiert.“ Wir dachten, es muss funktionieren, weil es allen Vorteile bringt. Das ist nicht der Fall, jetzt müssen wir die neue Realität annehmen“, stellte gleich zu Beginn der Konferenz Robert Cameron vom deutschen Verband der Automobilindustrie (VDA) in seinem Beitrag über die treibenden Kräfte der heutigen Automobilbranche fest.

Wenn wir nur 30 % dessen, was wir um uns herum hören, aus der KI herausschlagen, wird das eine grundlegende Veränderung sein, an die End-to-End-Prozesse und Unternehmensstruktur angepasst werden müssen. Soll die Nutzung künstlicher Intelligenz überhaupt in Betracht kommen, müssen wir den ersten Schritt tun und alle Daten in einem Daten-Cluster verfügbar machen“, riet den Teilnehmern in Bezug auf den Digitalisierungsprozess Klaus Straub, Gründer und Co-CEO der Firma xelerate und früherer CIO der BMW Group bzw. von Audi.

„Nach und nach gehen wir von Erfassungssystemen wie MES oder WMS zu Reality-Systemen über, die mit einer ständigen Zufuhr von Informationen in Echtzeit arbeiten. Die Fähigkeit, in einer nachfrageorientierten Wirtschaft zu konkurrieren, macht erforderlich, dass Unternehmen Überblick über Prozesse, Mittel und Vorräte in Echtzeit haben und diese Informationen für einen reibungslosen Workflow zwischen Robotern, Menschen und Produktionsmitteln nutzen“, verwies auf den notwendigen Übergang Tom Bianculli, CTO bei Zebra Technologies, und hatte gleichzeitig einen Geheimtipp. Seiner Meinung nach kann Automotive von Firmen in ganz anderen Branchen lernen, wo es um die Erwartungen der Konsumenten geht. Die Erfahrung beim Besuch eines Starbucks-Cafés beispielsweise beeinflusst, wie der Kunde den Kauf eines Neuwagens wahrnimmt, was er als Erscheinung beschrieb, bei der sich die Kundenerwartungen von einer Branche auf die nächste übertragen.

Herausforderungen und Inspiration aus echten Projekten

„Das Problem, dass wir ein 6,5-Meter-Lager in einem Raum mit nur 6 Metern unterbringen mussten, war letztendlich das Geringste“, lachte Denis Kittrich von der Firma Brano, der in seinem Vortrag den Weg eines Tier 1-Lieferanten hin zu einem vollautomatisierten Lager beschrieb.

„Unser Ziel besteht darin, weitestgehend zu standardisieren. Ein Beispiel für uns ist SAP S/4HANA, künstliche Intelligenz und ein einzigartiges System, das in 40 Werken des VW-Konzerns eingesetzt wird und 23 bestehende Systeme ersetzt,“

David Strnad,  Logistikchef von Škoda Auto

„Das gesamte ASRS-Lager wird letztendlich durch einen Mitarbeiter im Rahmen der Frühschicht und einen Hauptbenutzer gesteuert.“ Auch so kann die Zielgerade eines Projekts aussehen, das die Lagerlogik komplett verändert, wie Kateřina Donate und Michael Kuhn von der Firma SCHERDEL darlegten.

Bei der digitalen Transformation geht es weniger um digital und vielmehr um Transformation. Aus diesem Grund braucht man jemanden, der Erfahrungen mit dem Monitoring von Personal hat, etwas von Personalmanagement und Änderungen als solchen versteht.“ Mit dieser oft übersehenen Ebene von Digitalisierungsprojekten befassten sich u. a. Frédéric Vétil und Bindioa Ouali von der Firma Safran.

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Grüne Logistik in der Praxis

„Den CO2-Fußabdruck verbindet jeder mit dem Verkehr. Was aber ist mit Verpackungsmaterialien?“ Warum es häufig umweltfreundlicher ist, in der Produktion Kunststoffe statt Papier zu verwenden, wie sich das Mindset des gesamten Unternehmen verändern lässt und Materialien intelligent eingesetzt werden können, erläuterte Pavlína Babková von der Firma Bosch.

„Grün ist nicht nur eine Ideologie. Es ist ein Weg, wie sich Business auf gute Weise machen lässt. Abfälle sind für die meisten Firmen niedrig hängende Früchte, mit denen sich Geld verdienen lässt – dort sollte man anfangen“, regte in Anbetracht des bevorstehenden Mangels an Rezyklaten Cyril Klepek, Gründer der Firma Cyrkl, an, die er selbst als Tinder für Abfall bezeichnete.

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