Digitalisierung und Automatisierung bei Continental Automotive
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Ein ganzheitlicher Ansatz für die Digitalisierung – entweder alles digitalisieren oder nichts. Auf halbem Wege stehen zu bleiben, macht keinen Sinn. Das ist die richtige Herangehensweise, meint Tomáš Vondrák, Direktor von Continental Automotive Czech Republic, der am 21. September vergangenen Jahres auf der Konferenz Trends in Automotive Logistics (TAL) in Pilsen einen Vortrag hielt. Lassen Sie sich von den wichtigsten Gedanken seines Beitrags inspirieren!
Zukunft der Automobilbranche
Die Automobilbranche erlebt zweifellos umwälzende Veränderungen. Bei Auswahl eines Neuwagens befassen sich Kunden immer weniger mit traditionellen Parametern, wie beispielsweise der Leistung des Fahrzeugs. Heute wünscht sich der Konsument ein perfektes Fahrerlebnis, verbunden mit einer einzigartigen Nutzererfahrung. Wer ihm diesen Wunsch erfüllen möchte, kommt nicht ohne Digitalisierung aus.
Nicht auf halbem Wege stehen bleiben
Tomáš Vondrák vergleicht die Digitalisierung mit einem festen Fundament, auf dem jedes Werk gebaut sein sollte – und bei einer umfangreichen Produktion gilt das erst recht. Tomáš Vondrák vertritt den Ansatz „Alles oder nichts“ – entweder digitalisieren oder nicht. Eine halbherzige digitale Transformation macht keinen Sinn, weil sie nicht den erwarteten Nutzen bringt.
Warum und wie?
Tomáš Vondrák empfiehlt einen ganzheitlichen Digitalisierungsansatz. Er schlägt folgendes vor:
- Sich klar machen, warum und wie digitalisiert werden soll.
- Alle Prozesse revidieren. Eine Digitalisierung uneffektiver Prozesse funktioniert nicht. In die digitale Form werden nur zuvor sorgfältig geprüfte Prozesse überführt.
- Immer daran denken, dass eine clevere Digitalisierung Hand in Hand mit Standardisierung erfolgen muss.
Hier die gesamte Präsentation von Tomáš Vondrák in englischer Sprache:
Wie geht Automatisierung?
Digitalisierung bildet auch die Voraussetzung für eine sinnvolle Automatisierung. Tomáš Vondrák beschrieb, wie bei Continental Automotive vor jeder Implementierung eines neuen oder Änderung eines bestehenden Prozesses zuerst sein digitaler Zwilling erstellt wird. Dadurch lässt sich der Prozess ohne Risiko negativer Auswirkungen der geplanten Änderung optimieren. Modifizierungen werden beispielsweise ohne Notwendigkeit des Herunterfahrens der Fertigungsstraße getestet. Bedarf es einer Prozesskorrektur, muss die tatsächliche Produktion nicht angehalten werden. Die Optimierung erfolgt virtuell, im Echtbetrieb kommt anschließend die vollendete Version zum Einsatz.
Logistik- und Lagerprojekte
Was möchten Sie beim Bick in einen Produktionsbetrieb sehen? Höchstwahrscheinlich einen kontinuierlichen, ununterbrochenen Materialfluss und perfekt koordinierte menschliche Arbeit. Tomáš Vondrák empfiehlt daher, das Augenmerk auf die Schaffung einer optimalen Logistikstruktur zu richten. Als perfektes Beispiel führt er folgende erfolgreiche Optimierung an: Bei einem Lager von Continental Automotive konnte die Raumkapazität von 5 000 m2 auf 3 400 m2 verringert werden, wobei die Lagerkapazität umgekehrt um das Vierfache anstieg! Wesentlichen Anteil an dieser perfekten Optimierung hatte die Technologie Autostore, welche die Lagerräume automatisierte und ihre Kapazität gleichzeitig maximal nutzbar machte. Heute werden Teile in neuen (kleineren Räumen) sowohl horizontal als auch vertikal gelagert. Buchstäblich jeder einzelne Quadrat- und Kubikmeter wird ausgenutzt.
Die Technologie Autostore ermöglicht die Automatisierung von Lagerräumen und gleichzeitig die maximale Ausnutzung ihrer Kapazität.
Kommen wir in Zukunft ohne Personal aus?
Tomáš Vondrák prognostiziert, dass es zu Veränderungen in der Verteilung einzelner Berufe kommt, glaubt aber nicht, dass Menschen künftig vollständig ersetzt werden. Möglicherweise braucht es weniger Bedienpersonal in der Produktion und mehr Softwareingenieure, ganz ohne Humanressourcen wird es aber nicht gehen. Im Übrigen: Können Sie sich vorstellen, dass Bediener von Produktionsanlagen von zu Hause aus arbeiten? Bei Continental Automotive gibt es das bereits.
Wer ist Tomáš Vondrák?
Direktor von Continental Automotive Czech Republic. Er leitet das Werk in Brandýs nad Labem, das für Entwicklung, Ausbau, Implementierung und Propagierung des Models der digitalen Fabrik ausgezeichnet wurde. Die tschechische Niederlassung ist das größte Unternehmen von Continental Automotive weltweit mit über 2 600 Beschäftigten.
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