Die drei häufigsten Fehler bei der Auswahl eines WMS

Tereza Čechová Aimtec
19. 1. 2021 | 6 Minuten Lesen

Ein Warehouse Management System vermag die Prozesse im gesamten Lager zu steuern und ist in der Regel für die interne Logistik die erste Wahl. Die neueste Studie der Vereinigung SKLAD hat gezeigt, dass binnen eines Jahres unglaubliche 53 % aller tschechischen Logistikfirmen in ein WMS investieren wollen. Gehören Sie auch dazu? Dann sollten Sie sicherstellen, dass bei der Auswahl kein Fehler unterläuft, der den Projekterfolg in Gefahr bringt!

Fehler Nr. 1: Unterschätzte Projektrentabilität

Sie sind bereit. Sie kennen die Vorteile, die das Warehouse Management System mit sich bringt. Sie wissen, dass es sowohl wertvolle Zeit der Lagerarbeiter spart als auch dabei hilft, Informationen über alles, was in der internen Logistik los ist, einfach zu gewinnen und zu visualisieren. Haben Sie auch definiert, wie sich der Nutzen des WMS in Ihrer Firma beziffern lässt? Ein klar definierter ROI erleichtert die Projektimplementierung und anschließende Auswertung. Werfen wir einen Blick darauf, was alles beim ROI einbezogen werden kann und welche Kategorien überwacht werden sollten.

a) Bestimmbarer ROI (Hard Benefits)

  • Arbeitskosten (Restrukturierung von Arbeitsstellen, Verlegung von Mitarbeitern)
  • Zeiteinsparung = Erhöhung der Arbeitseffektivität der Mitarbeiter (Zeit für die Suche nach dem betreffenden Teil, anschließende Senkung der Bearbeitungskosten für die Wareneinheit)
  • Ausnutzbarkeit der Lagerpositionen (Double Deep, Zusammenlegung unbefüllter Positionen)
  • Einsparung von Mitteln durch Eliminierung von Geldstrafen aufgrund von Fehlern

b) Schwer messbare Benefits nach Implementierung des Systems

  • Erhöhung der Transparenz von Prozessen und Daten im Lager (Echtzeit-Kontrolle)
  • geringere Mitarbeiterfluktuation (Senkung der Kosten für Unterweisungen, höhere Effektivität)
  • Kooperation im Team

Bei der ROI-Planung müssen außerdem folgende Benefits des WMS berücksichtigt und beim ROI ggf. die zu erwartende Zeitersparnis und Effektivitätssteigerung einbezogen werden.

Zweckmäßigste Route

Aufgrund der Optimierung ausgehend von verfügbaren Daten schlägt das System die ideale Route vor, bei der ein Maximum an Zeit eingespart und eine bestmögliche Anbindung abhängiger Begleitprozesse im Lager und außerhalb ermöglicht wird. 

Beschleunigung von Outbound- und Inbound-Prozessen

Das System stellt sicher, dass die Ware zur richtigen Zeit für Abholung oder Umlagerung am richtigen Ort ist – alles funktioniert reibungslos ohne chaotische Suche nach verloren gegangenen Lieferungen oder falsch identifizierte Positionen.

Geringere Fehlerquote = Eliminierung von Geldstrafen

Eine der häufigsten Ursachen menschlicher Fehler in Lager und Logistik sind nicht standardisierte Prozesse. Durch die mit einem WMS verbundene Automatisierung kommt es zu einer deutlichen Verringerung der Anzahl manueller Prozesse – somit erhöht sich sowohl die Geschwindigkeit als auch die Effektivität. Checkpoints gewährleisten einen reibungslosen Ablauf ohne größere Risiken.

Mögliche Anbindung der Lieferkette

Auch für die Suche nach einer stärkeren Vernetzung mit Lieferanten hält das WMS Antworten bereit. Beim ROI kann die Überwachung des Bestandes der Lieferantenlager oder die Senkung der eigenen Lagerkosten einbezogen werden. Sobald sich nämlich die Warenmenge beim Lieferanten überprüfen lässt, kommen Sie mit deutlich weniger Vorräten aus.

Sie suchen Rat, wie und auf welche Bereiche die Definierung des ROI auszurichten ist? Besprechen Sie das unverbindlich mit unserem Experten!

Fehler Nr. 2: Lösung nur einzelner Problembereiche ohne eine komplexe Sicht

Nutzen Sie die Chancen durch Digitalisierung und Prozessoptimierung mittels MWS! Damit bietet sich nämlich die einmalige Chance, das Tor zur Welt der Automatisierung aufzustoßen. Ohne WMS wäre das schwierig, mit einem Warehouse Management System lässt sich aber sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft in Gestalt prädiktiver Planung oder Einbeziehung künstlicher Intelligenz lösen. Wird das WMS beispielsweise mit progressiven Technologien, wie automatischen VNA-Wagen, vollautomatischen Regalstaplern, Waagen oder Sortier-Maschinen vernetzt, können Sie einen Großteil der Lagerprozesse vom Personal auf die erwähnten Technologien übertragen.

Zeigen Sie, dass sie komplex denken:

  • Prozessstrategie der Firma berücksichtigen
    • In die Lösung sollten neben dem Lager auch Fertigung, Montage oder Back-Office einbezogen werden.

  • „Lästige Notwendigkeiten“ in Gestalt von Inventuren oder Retouren nicht vergessen
    • Das WMS kann diese Prozesse einfach standardisieren und einrichten.

  • Lagertechnologien in die Vision mit einbinden
    • Durch Vernetzung mit dem WMS lässt sich ihr Nutzen vervielfachen.

Ein aktueller Trend in der Automatisierung ist der als MOM (Manufacturing Operations Management) bekannte Ansatz, welcher die Grenzen zwischen den Systemen zur Steuerung von Produktion und Logistik oder Qualitätsüberwachung verwischt. Was für Vorteile ergeben sich daraus? Alles lässt sich zu einem einzigen Prozess zusammenführen, der keines menschlichen Eingriffs oder irgendeiner Kontrolle bedarf.

Sie würden lieber konkrete Erfahrungen von Firmen lesen, die das WMS bereits integriert haben? Hier entsprechende Fallstudien!

Fehler Nr. 3: Auswahl einer nicht mit eigenen Kräften konfigurierbaren Lösung

Bei der Auswahl des WMS und der Projektspezifikation sollte man überlegen, ob nicht ein größerer Spielraum für seine Konfigurierung wünschenswert wäre. Die Schaffung eigener Transaktionen und Prozesse, die Anpassung bestehender oder sogar die Kontrolle über die weitere Systementwicklung in der Weise, dass sie den Erfordernissen des Unternehmens bestmöglich gerecht wird. Das alles ist möglich und kann viel Zeit sparen, die man sonst mit Spezifikationen für Lieferanten oder Prüfung der Reaktionen auf Anforderungen verbringt, deren Entwicklung in Auftrag gegeben wurde. Wenn Sie das Gefühl haben, dass dies der richtige Weg ist, müssen Sie sich aber entsprechend vorbereiten.

Benefits der internen Konfigurierung des Systems:

  • ermöglicht die Steuerung der Entwicklung des Systems zum eigenen Nutzen
  • spart Zeit für die Vergabe und Bewilligung von Arbeiten mit Auftragnehmern
  • Lerneffekt beim internen Team und seine Weiterentwicklung

Mit einem internen WMS-Spezialisten eröffnet sich im Nu ein ganz neues Spektrum an Möglichkeiten und Chancen für die sofortige Optimierung unzweckmäßiger Abläufe oder die Schaffung neuer in der Weise, dass Lager und Logistik wie ein präzises Uhrwerk funktionieren.

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