Marktdruck als größter Erfolgskatalysator

Petra Troblová Aimtec
8. 1. 2024 | 5 Minuten Lesen

Zebra Technologies, globaler Marktführer und Innovator im Bereich der automatischen Identifikation, hat unter tausenden Industriemanagern aus der ganzen Welt eine Warehousing Vision Study durchgeführt. Das Ergebnis sind interessante Erkenntnisse betreffend ihre Perspektiven und Präferenzen. Über einige von ihnen sprach Marian Šramko, Vice President Sales für Eastern Europe & Middle East bei Zebra Technologies.

„Alles begann mit der Pandemie. Sie hat aufgezeigt, wie schnell alles zerbrechen und schiefgehen kann, aber auch, dass es sich relativ schnell wieder einrenken lässt“, gibt Šramko einleitend zu verstehen. Der anfängliche globale Schock ging nicht nur mit negativen Aspekten einher. Die Ereignisse der jüngsten Zeit haben unser Leben tatsächlich in erheblichem Maße verändert, in vielerlei Hinsicht, Produktion und Logistik bilden keine Ausnahme.

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Die Veränderung betrifft die „Stärkung der Immunität“ einer möglichst großen Menge an zivilisatorischen Strukturen, Verbindungen und Systemen sowie deren Widerstandsfähigkeit gegen mögliche Ausfälle. Jeder handelt dabei nach seinen Möglichkeiten und Interessen, jedoch gaben 80 Prozent der Entscheidungsträger in der Studie an, dass sie in den letzten Jahren gezwungen waren, innovativ zu sein, agil zu handeln und sich an die rasante Entwicklung des Marktes und Konsumentenverhaltens anzupassen.

Visibilität in Echtzeit

Eine Begleiterscheinung die laut Šramko nicht unbedingt mit der Pandemie zusammenhängt, ist die Tatsache, dass Arbeitskräfte verschwunden sind. „Es gibt einfach keine Leute. Das ist heute einer der Schlüsselfaktoren.“ Šramko fügt hinzu, dass sich damit auch die Einstellung der Menschen zu den Geschehnissen verändert hat. Hierbei handelt es sich nicht um eine akademische Feststellung, sondern eine aus der Umfrage hervorgehende Schlussfolgerung. Die besagte Entwicklung zeigt sich beispielsweise in einem enormen Boom des E-Commerce, aber auch einer veränderten Grundeinstellung und der Anpassung an die On-Demand-Wirtschaft. Damit hänge auch die Bereitschaft der Budgeteigentümer zusammen, in die Echtzeit-Visibilität von Waren und Materialien zu investieren.

Als Amazon vor Jahren das Konzept „Same Day Delivery“ in Teilen von New York startete, sorgte das nicht nur für gebührende Aufmerksamkeit und Anerkennung, sondern auch neue Marktanteile. Im Laufe der Zeit ist die Zustellung am gleichen Tag bei den Lieferdiensten zum Standard geworden. Nach der Störung der globalen Lieferketten bemühen sich beispielsweise Automobilhersteller, potenzielle Käufer mit dem Slogan „Same Year Delivery“ zu gewinnen. Das ist nach Auffassung von Šramko inakzeptabel. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir langfristig in einer Welt funktionieren können, in der wir die Ware nicht sehen, nicht wissen, wann sie kommt, und nicht einmal einen vorgegebenen Termin einhalten.“ Daher seien Visibilität und Rückverfolgbarkeit in Echtzeit bzw. auch Echtzeit-Lokalisierung für jedes Unternehmen, das auch in Zukunft relevant bleiben möchte, die erste Wahl.

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Zukunftstechnologien

Heute befinden wir uns nämlich in der Situation, dass durch Automatisierung nicht etwa vorhandene Mitarbeiter ersetzt werden, sondern vielmehr solche, die auf dem Arbeitsmarkt fehlen. Und Probleme mit vorhandenen Mitarbeitern lassen sich nach Auffassung von Šamko am einfachsten lösen, indem man sie mit Technologien ausstattet.

Von welchen Technologien ist dabei die Rede? Die Ergebnisse der Warehousing Vision Study unter Entscheidungsträgern zeigen, dass diese in den nächsten drei Jahren bereit sind, in die vollständige Digitalisierung von Logistik- und Fertigungsprozessen zu investieren. Dafür werden hauptsächlich mobile und tragbare Computer mit Barcodescannern verwendet, aber auch Industrie-Tablets, mobile Drucker und andere Geräte, die bei den Bedienern fast überall Papier und Stift ersetzen.

Gleichzeitig müssen Unternehmen aber auf sich verändernde Anforderungen der nachkommenden Mitarbeitergeneration reagieren. Es ist keine zehn Jahre her, dass Zebra Technologies eine umfangreiche Studie durchgeführt hat, aus der hervorging, dass es in einigen Jahren eine enorme Akzeptanz von Touch-Terminals geben wird. „Damals haben uns Unternehmen gesagt, wir sollten doch in ein paar Jahren kommen, jetzt wolle man Tastaturen“, beschreibt Šramko. Doch jetzt rufen sie nach weiteren Möglichkeiten wie Touchscreens, weil die heutige Mitarbeitergeneration bereits damit aufgewachsen ist. In Zeiten von Arbeitskräftemangel und eingeschränkt technologisch versierten Beschäftigten verlangen sie eine gute Benutzererfahrung, die eine schnellere Einarbeitung und Akzeptanz unterstützt.

Direct-to-Consumer

Aus der Warehousing Vision Study resultiert außerdem, dass die Entscheidungsträger von Zebra Technologies mit dem Übergang von der Welt einfacher Lieferungen zum weitaus komplexeren Order-Fulfillment-Modell rechnen, bei dem der gesamte Prozess vom Transport über die Lagerung bis zur Lieferung reicht. In Bezug auf die Produktion besteht eine Nachfrage nach D2C-Lösungen, also Direct-to-Consumer, einem Modell, das Zwischenhändler umgeht. „Eine Sache ist, wer es verkauft, eine andere Sache, wer es herstellt und liefert. Aufgrund der zunehmenden Komplexität und Kostspieligkeit des gesamten Prozesses ist dieses Konzept lebensfähig, und wer es löst, wird davon profitieren“, meint Šramko.

Was die Studie von Zebra Technologies für die Segmente Retail und Distribution noch alles aufgedeckt hat, erfahren Sie hier.

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