SCHERDEL – Flexibilität als Hauptziel der Automatisierung

Petra Troblová Aimtec
16. 1. 2024 | 4 Minuten Lesen

Die Inhouse-Logistik ist bereits bei mittelgroßen Unternehmen eine schwierige Angelegenheit. Das gilt auch für die Firma SCHERDEL. Ihre tschechische Niederlassung hat ein Projekt zur Automatisierung und Digitalisierung der Logistik in Angriff genommen, konkret geht es um die Implementierung eines vollautomatisierten Lagers mit autonomen mobilen Robotern. Im Verlauf der Arbeiten wurde das gesamte Konzept mehrmals geändert, da eine der wichtigsten Bedingungen der gesamten Lösung Flexibilität war, die sich nicht einfach durch Automatisierung gewährleisten lässt. Ihre Erfahrungen beim Aufbau des automatisierten Lagers teilten die Manager des Unternehmens im Rahmen ihrer Präsentation auf der Konferenz TAL 2023.

SCHERDEL ist auf die Herstellung von technischen Federn, klassischen Federn und Stanzteilen spezialisiert. Wie Michael Kuhn, Bereichsleiter Organisation bei SCHERDEL, in der Präsentation erläuterte, war die dortige Produktionslogistik relativ einfach. Als das Unternehmen aber Ende 2016 Anfang 2017 einen Großauftrag zur Fertigung von zwanzig verschiedenen Montageeinheiten erhielt, wurde klar, dass der Übergang von der einstufigen zur mehrstufigen Fertigung nicht ohne Umstellung der Lagerlogistik machbar ist. Aufgrund der Kundenanforderungen an technische Sauberkeit in Kombination mit dem Mangel an Arbeitskräften am tschechischen Standort traf das Unternehmen schließlich eine klare Entscheidung: Wir müssen automatisieren.

Automatiklager von Servus auf der Digitalisierungsplattform Aimtec DCIx

Das Unternehmen wandte sich an einen externen Lieferanten, das österreichische Unternehmen Servus, welches Lösungen für vollautomatisierte Lager mit autonom agierenden Transportrobotern anbietet. Nach einem zweitägigen Workshop und der Erstellung einer Analyse, die alle erforderlichen Prozesse einschloss, wurde deutlich, dass das Unternehmen nicht ohne ein neues Steuerungssystem auskommt. „Optionen waren die Nutzung des WMS von Servus oder die universell konfigurierbare Lösung von Aimtec, in die alle unternehmensinternen Automatisierungsprozesse integriert werden können", erklärt Michael Kuhn.

Nach Gesprächen mit dem Management in der Unternehmenszentrale, die sich wegen der Corona-Pandemie hinzogen, erhielt die Leitung der tschechischen SCHERDEL-Niederlassung schließlich grünes Licht für die Umsetzung einer Lösung, die auf dem Automatiklager von Servus und der Digitalisierungsplattform Aimtec DCIx basiert. Dies erforderte zunächst die Systemimplementierung und eine enge Zusammenarbeit beider Firmen im weiteren Verlauf.

Die konkrete Lösung präsentierte Kateřina Donate, Logistikleiterin der tschechischen SCHERDEL-Niederlassung. Das Produktionsmaterial wird in KLT-Behältern auf sieben von der Servus-Anwendung gesteuerten und überwachten Wagen transportiert.

Das Lager verfügt derzeit über 4 000 Lagerpositionen, wobei demnächst eine dritte Lagerreihe in Betrieb geht, mit der sich die Kapazität auf 6 000 Positionen erhöht.

Flexibilität an erster Stelle

Das Hauptziel des Unternehmens ist die Flexibilität der Logistik – keine einfache Aufgabe. Aus diesem Grund wurden die Anforderungen während der Umsetzung mehrmals geändert. „Wir möchten im Bereich der Produktionsversorgung den Weg der Robotisierung mit kleinen autonomen Robotern einschlagen, die keine festen Förderwege benötigen und die notwendige Flexibilität in der Produktionsversorgung sicherstellen“, erwähnt Kateřina Donate in ihrer Präsentation. Die Erfahrungen mit der Langsamkeit und den Einschränkungen, die fixierte Wege und Positionen mit sich bringen, haben das Unternehmen dazu veranlasst, von der Idee des Ausbaus der festen Übergabestationen abzusehen. Stattdessen entschied man sich für eine Lösung mit schnelleren Robotern von Fetch Robotics.

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Was für weitere Probleme brachte die Automatisierung des Lagers mit sich und welche muss SCHERDEL noch lösen? Sehen Sie das Video (auf Deutsch und Tschechisch) oder oder laden Sie die vollständige Fallstudie herunter.

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