Fahrer im Homeoffice und UX als treibende Kraft der Digitalisierung. Die interessantesten Aussagen auf der TAL 2021
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Die Suche nach der richtigen Balance für die Logistik in der Automobilindustrie war das Hauptthema der diesjährigen Konferenz Trends in Automotive Logistics, die am 21. September 2021 in Pilsen stattfand. Insgesamt 14 Redner aus ganz Europa teilten bewährte Ratschläge und Erfahrungen aus der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Wie sehen Experten für Automobillogistik die Zukunft? Wir haben die inspirativsten Behauptungen von der diesjährigen Konferenz für Sie zusammengestellt.
„Schon bald werden auch Fahrer in der Logistik bequem von zu Hause aus arbeiten können“, eröffnete den Konferenztag Marco Prüglmeier, CEO der Beratungsfirma i2market. In seinem Vortrag präsentierte er eine Vision für die Automobillogistik, wobei er neben Autonomie der Lieferkette aufzeigte, wie die Logistik das Erscheinungsbild und Funktionieren ganzer Städte verändern wird.
Die Tatsache, dass die Zukunft in der Digitalisierung liegt, bestätigten Dylan Sheppard und Michael Schneider von der deutschen Firma Idealworks: „Wir können in einem Moment zehn oder auch hundert Roboter starten. Wir befinden uns im Zeitalter der digitalen Simulation.” Die Vertreter der autonome Logistikroboter entwickelnden Firma legten dar, wie sich Simulationen zur Erhebung ausreichender Daten für die Entwicklung neuer, auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittener Produkte nutzen lassen.
Simulation übernimmt bei den Trends das Zepter
Die Bedeutung der Simulation für die heutige Logistik bestätigte Björn Karlsson von Weland Solutions: „Ohne die richtigen Daten findet man auch nie die richtige Lösung.“ In seinem Vortrag analysierte er, wie sich das Benefit der Teilautomatisierung maximieren und die Flexibilität skalierbarer Lösungen nutzen lässt.
„Ein einwandfreier Betrieb kann erreicht werden. Durch Digitalisierung”, führte Tolga Özkundakci fort, der einem Projekt zur ERP-Standardisierung quer durch die europäischen Niederlassungen der International Automotive Components Group vorsteht. Als eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg bezeichnete er neben der Digitalisierung auch die Ausbalancierung der Standardisierung und Flexibilität des Systems.
Benutzererfahrung mit grundlegendem Einfluss auf Alltag und Logistik
Über Hürden und Nutzen der Implementierung von E-Heijunka sprachen die Vertreter der Firma Robert Bosch. „Es gibt Dinge mit höherer Wertschöpfung als das Stapeln von Papierkarten und die Rennerei ins Büro, um den Stift zu holen“, eröffnete seinen Vortrag Jan Čermák und erläuterte, was für grundlegende und strategische Änderung dieses Projekt gebracht hat: „Mit E-Heijunka können wir die Zukunft sehen, vorhersagen, wann Komponenten ausgehen oder was nicht mehr produziert werden kann.“
„Mobilität ist heute notwendige Voraussetzung für ein gutes Lebensniveau“, bemerkte Tomáš Vondrák. Der erste tschechische Direktor der Werke von Continental Automotive in Brandýs nad Labem legte die geplanten Schritte im Prozess der Automatisierung und Digitalisierung dar und zeigte auf, was für ihn in der Automobillogistik von prinzipieller Bedeutung ist: „Die neue treibende Kraft der Digitalisierung ist UX.“
„Die Kosten für Warentransporte gehören in den Firmen zu den höchsten, in der EU sind fast 20 % aller Fahrten Leerfahrten.“
Ivan Marinec, AIMPARTNERS
Herausforderung in Gestalt der Lieferkette
Ein eigenständiges Thema war die Balance im Rahmen der Lieferkette, wobei es sich aktuell um eine der größten logistischen Herausforderungen handelt. „Die derzeitigen Kosten für Eigenständigkeit in der Lieferkette sind zu hoch“, bestätigte Paul Palmero Martinez von SEAT:CODE. Der Konferenzbeitrag der Vertreter des Innovationszentrums der Firma SEAT enthielt mehrere konkrete Tipps, wie durch erfolgreiche digitale Transformation Transparenz in die Lieferkette gebracht und somit die Entscheidungskompetenzen auf Grundlage richtiger und rechtzeitiger Informationen gestärkt werden können.
Wie sich im heutigen digitalen Zeitalter Unterlagen für die Auswahl eines Transportdienstleisters möglichst effektiv aufbereiten lassen, erläuterte Ivan Marinec von AIMPARTNERS. Er beeindruckte das Publikum durch alarmierende Zahlen: „Die Kosten für Warentransporte gehören in den Firmen zu den höchsten, in der EU sind fast 20 % aller Fahrten Leerfahrten. Das entspricht der Menge an Emissionen, welche die gesamte Tschechische Republik das Jahr über erzeugt.“ Anschließend legte er dar, wie sich mit Hilfe digitaler Plattformen die Ausnutzung der Fahrzeuge am In- und Output der Lieferkette überwachen lässt.
Sie möchten noch mehr über die digitale Transformation erfahren? Folgen Sie unserem AIMagazine, wo wir die einzelnen Vorträge nach und nach für Sie rekapitulieren. Freuen können Sie sich auch auf Videogespräche mit ausgewählten Rednern.
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