BRANO – Der Weg zu einer Logistik des 21. Jahrhunderts
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Von kompletten Schlossmechanismen und anderen mechanischen Komponenten über Türgriffe bis hin zu Tankdeckeln für Škoda Auto und andere Fahrzeughersteller erstreckt sich das Geschäftsfeld der Firma BRANO. Das Unternehmen wagte kürzlich den Schritt in einen Umbau seiner Logistik und investierte in die Digitalisierung des Lagers, um die Rolle des Menschen zu minimieren. Über den Ablauf des Projekts sprachen auf der TAL 2023 Denis Kittrich, Technologe von BRANO, und Jiří Žižka, Projektmanager von Aimtec.
Das rein tschechische Unternehmen mit tschechischem Eigentümer und Sitz in Hradec nad Moravicí ist mit seinen Produkten praktisch weltweit in jedes Auto vorgedrungen. Es beliefert Hersteller auf allen Kontinenten und beschäftigt rund 2 300 Mitarbeiter. 2020 kam man zum Schluss, dass zwar seit Jahren erheblich in die Produktion investiert wird, die Vorstellung von Logistik aber eher dem 20. als dem 21. Jahrhundert entspricht. Logistik und Produktion waren voneinander isoliert, entsprechende Aufzeichnungen basierten auf Stift und Papier. Ziel des Pilotprojekts zur Modernisierung war der Aufbau eines neuen, komplett mit der Produktion verbundenen automatischen Lagers mit umfassender digitaler Steuerung nicht nur der Automatisierung, sondern auch der angrenzenden logistischen Prozesse.
Automatisiertes Lager mit Produktionsanbindung
Das Projekt musste an die „Geschäftsrealität“ von BRANO angepasst werden. Das Logistikkonzept berücksichtigte daher 25 Montagelinien und etwa 400 Materialarten. „Wir haben berechnet, dass wir einen Durchsatz von 300 Transporteinheiten (KLT-Boxen) in das Lager und 250 dieser Einheiten mit kontinuierlicher 24/7-Verfügbarkeit aus dem Lager benötigen“, erklärte Denis Kittrich in der Präsentation.
Ein Teil der Produktion, genauer gesagt die Spritzgussabteilung, wurde ebenfalls in den neuen Lagerbereich integriert. Diese Abteilung wird direkt aus dem automatisierten Lager beliefert, lackierte Teile werden automatisch wieder eingelagert. „Das Lager umfasst mehr als fünftausend Lagerpositionen, die automatischen Einleger sind mit einer Geschwindigkeit von 6 m/s unterwegs und schaffen den Ein-/Auslagerungsprozess in rund dreißig Sekunden“, erläutert Jiří Žižka Details der Lösung.
Wie entstand eine moderne Logistik?
Wie aber Denis Kittrich betont, mussten vor und während der Projektumsetzung „tausende Probleme“ gelöst werden. In der Präsentation benennt er die fünf größten Herausforderungen. Die erste bestand im Aufbau und in der Integration des neuen Lagers in den Unternehmensbetrieb ohne Einschränkung der Produktion, was sich ein TIER 1-Zulieferer nicht leisten kann. Eine weitere Herausforderung war die Schaffung einer Datenverbindung zwischen dem bestehenden ERP-System als neuem Steuerungssystem auf der einen Seite und den Technologien auf der anderen Seite, weil der Produktionsplan mit der automatisierten Bereitstellung von Teilen an den Arbeitsplätzen verknüpft werden sollte. Die dritte Hürde bestand im äußerst komplexen und verzweigten Materialfluss, der die Integration von neunzig verschiedenen Prozessen zu einer logistischen Einheit erforderlich machte.
„Wichtig war außerdem, alle Technologieanbieter aufeinander abzustimmen und ihnen genaue Meilensteine vorzugeben, damit sie zur gleichen Zeit zusammenkommen und das neue Lager sowie die dazugehörigen Prozesse starten können“, beschreibt Denis Kittrich die vierte wesentliche Herausforderung. Dabei handelte es sich um sieben Lieferanten, einschließlich der Firma Aimtec, die das gesamte Projekt mit ihrem Steuerungssystem abdeckte. Als letztes wesentliches Problem, das bei BRANO gelöst werden musste, erwähnt Denis Kittrich die Mitarbeiter. Diese mussten sich auf eine völlig neue Herangehensweise an ihre bisherige Tätigkeit einlassen und mit der modernisierten Logistik vertraut machen.
Wie genau ist es gelungen, alle Technologien zu einem funktionierenden Ganzen zu integrieren? Und wie sieht ein solches vollautomatisiertes Projekt bei BRANO aus? Auf der TAL 2023-Konferenz erläuterten Denis Kittrich, Technologe von Brano, und Jiří Žižka, Projektleiter bei Aimtec, wie das Projekt durchgeführt wurde.
Erfahren Sie mehr in der Präsentation (in tschechischer Sprache). Oder Sie können unsere Fallstudie herunterladen.
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