Menschen und Daten sind Gold wert. Die besten Aussagen von der Konferenz Trends in Automotive Logistics 2024

Michaela Fronk Cutlacová Aimtec
25. 7. 2024 | 5 Minuten Lesen

Menschen, Daten und Nachhaltigkeit: Das waren die Themen, die auf der diesjährigen Konferenz Trends in Automotive Logistics 2024 unter dem Motto „Driving the Digital Fast Lane“ Widerhall fanden. Wie fährt man sicher auf der Überholspur der Digitalisierung und transformiert sich dabei ausreichend schnell? Fast 400 Experten für Logistik, Fertigung und IT aus der europäischen Automobilbranche kamen, um diese Frage zu diskutieren. Im Laufe des Tages wechselten sich 10 inspirierende Redner auf der Bühne ab. Was waren die interessantesten Aussagen der Konferenz? Lesen Sie unsere Auswahl.

Innovation allein reicht nicht, sie muss auch ausreichend schnell gehen, verwies Roman Žák, Gründer des veranstaltenden Unternehmens Aimtec, auf das Motto der Konferenz „Driving the Digital Fast Lane“ und nannte damit gleichzeitig die größte Herausforderung der Digitalisierung. Er betonte außerdem die Bedeutung der Nachhaltigkeit, nicht nur im ökologischen Sinne, sondern auch in der Dimension der Geschäftskontinuität, deren Erhaltung angesichts der dynamischen Entwicklung des Marktes eine immer größere Herausforderung darstellt.

Menschen, Menschen und nochmals Menschen

Wir erleben ein Jahrzehnt des Wandels, die Technologien entwickeln sich so schnell wie nie, und an jeder Ecke wartet eine neue Herausforderung. Was sehen die diesjährigen Referenten als Schlüssel für eine erfolgreiche digitale Transformation? Technologien sind für die Digitalisierung unerlässlich, das Wichtigste aber sind die Menschen, betonte Prof. Dr. Nils Finger von der CBS International Business School. In seinem Vortrag beleuchtete er auch den Aspekt der Unternehmenskultur und -strategie und erinnerte an den bekannten Spruch Culture eats strategy for breakfast.

Wer vor der Frage steht, wie man die Digitalisierung angehen sollte, dem rät Michael Colberg von REHAU Automotive: Einfach machen! Warten Sie nicht, bleiben Sie pragmatisch, beginnen Sie schrittweise von einem kleinen Projekt hin zu einer komplexen Lösung, und vergessen Sie nicht die Kommunikation und die Unternehmenskultur.

Sobald man mit der Digitalisierung beginnt, muss man auch durchhalten. Martin Vilím von AISIN Europe Manufacturing Czech weiß das aus eigener Erfahrung und rät: Man sollte wenigstens ab und zu mal richtig ausschlafen!

Daten, KI und Simulationen

Daten sind Gold wert! Wir müssen Daten sammeln, wir müssen der Erfassung vertrauen, und wir müssen den Daten vertrauen, meint Michal Fichtner von Continental Automotive. Er sprach außerdem über die Bedeutung des „Veränderungsbewusstseins“, ohne welches sich ein Digitalisierungsprojekt nur schwer umsetzen lässt. Das größte Hindernis sieht er in der Angst vor dem Unbekannten und sagt: Angst ist der größte Fortschrittskiller!

Was den Fortschritt hingegen unterstützen kann, ist künstliche Intelligenz, für die Daten unerlässlich sind. Künstliche Intelligenz muss im Unternehmenskontext relevant (in die Kernprozesse integriert), zuverlässig (auf korrekten Geschäftsdaten beruhend) und verantwortungsbewusst (in Bezug auf Ethik, Datenschutz und Datensicherheit) sein, so Carlos Portillo von SAP, der auf der Konferenz erläuterte, wie KI Unternehmen hilft.

Ein mächtiges Werkzeug bei der zunehmenden Komplexität von Digitalisierungsprojekten ist die Simulation von Lösungen. Auch hier geht nichts ohne Daten. Simulieren macht Sinn! sagt Tomáš Sauer von FORVIA HELLA und berichtet von seinen Erfahrungen mit der Simulationssoftware FlexSim. Damit kann man bereits in der Frühphase eines Projekts prüfen, ob die geplante Lösung die Erwartungen erfüllt.

Cybersicherheit, Nachhaltigkeit und Well-being

In der heutigen Zeit ist die Cybersicherheit von entscheidender Bedeutung. Darüber, wie die Cloud ein sicheres und nachhaltiges Wachstum ermöglicht, sprach Wojtek Szczepucha von Amazon Web Services: Tanzen, als ob niemand zuschaut, aber verschlüsseln, als ob alle hinsehen, zitierte er in seinem Vortrag die Aussage seines CTO Dr. Werner Vogels.

Was wäre eine Konferenz mit Ausrichtung auf die Automobilbranche, wenn nicht die Elektromobilität zu Wort käme, konkret die Nachhaltigkeit von Autobatterien. Darüber sprach Lukas Brandl von BLC – The Battery Lifecycle Company. Das ist als Art Schrödingers Batterie , erklärte Lukas, da man bei BLC nie im Voraus weiß, in welchem Zustand sich die Batterie befindet, die repariert oder recycelt werden muss.

Um eine völlig andere Sicht auf ein nachhaltiges Tempo der Digitalisierung bereicherte uns Michal Samuelčík von Replug me, einem Unternehmen, das sich einer ausgewogenen Herangehensweise an die Nutzung von Technologien verschrieben hat. Er verglich die Arbeit mit Technologien mit dem Autofahren. Wenn wir versuchen, zu lange bzw. zu schnell zu fahren, vergessen wir, dass wir gewisse Grenzen haben, was zum Unfall führen kann, warnte Michal und empfahl Maßnahmen, um einen Burnout zu verhindern.

Gold dank Daten

Ich habe rund 700 000 km auf dem Fahrrad zurückgelegt, überraschte zum Abschluss der Konferenz im Gespräch ein ganz spezieller Gast: der zweifache Radcross-Weltmeister Zdeněk Štybar. Er bestätigte, dass Daten auch im Sport wichtig sind. Ausgehend von Daten steigern sich Leistung und Kondition Einzelner und entwickelt sich der Radsport als Ganzes weiter.

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